Was machen Reiseleiter während der jetzigen Corona-Zwangspause? Wir haben nachgefragt...

Andreas kennen wir als Reiseleiter. Er ist als junger Mensch aus der Schweiz nach Israel ausgewandert. In einem kurzen Interview haben wir uns nach seinen Beweggründen und zur Zeit während Corona erkundigt.

Andreas, wie bist Du nach Israel gekommen?

Dazu gab es mehrere Gründe:

Im Jahr 2000 ist die zweite Intifada ausgebrochen. In der Oberstufe wurde ich als Schweizer Jude, ob ich wollte oder nicht, mit diesem Konflikt konfrontiert. In den Medien, aber auch im näheren Umfeld, wurde Israel immer wieder stark dämonisiert. Die legitimen Gründe für Israels Handeln hat man nicht oder kaum gehört. Ich habe eine richtige Hetze gegen Israel erlebt. Juden in Europa wurden beschimpft und teilweise angegriffen, es wurde zum Boykott gegen alles was Israelisch war aufgerufen. Damals habe ich gewisse Parallelen zu den 30er Jahren in Deutschland gesehen.

Zudem hat mich Israel als moderner Staat mit einer über 3000-jährigen jüdischen Geschichte einfach stark angezogen.

Meine Frau, die ich in der IDF kennengelernt habe, hat mich dann noch mehr verankert.

Mehr als ein Jahr ohne Touristen, was hast Du in dieser Zeit gemacht?

Anfangs hatte ich gar keine Wahl. Die Kindergärten waren zu und meine Frau musste arbeiten. Ich fand mich zuhause und verbrachte viel Zeit mit meinen zwei Töchtern. Manchmal habe ich sie auch zu Touristen gemacht und bin mit ihnen durch das Land gezogen.

Vor ca. einem halben Jahr hat mich ein Teamfreund aus der Armee eingeladen, an einem Start Up im Agro-PV Bereich zu arbeiten. In der neuen Firma die kürzlich gegründet wurde, entwickeln wir eine Technologie die gewisse Bereiche in der Landwirtschaft effizienter machen und dabei auch Energie hergestellt wird.

Welches ist die schönste Entdeckung, die Du dieses Jahr gemacht hast?

Barrieren können neue Wege schaffen.

Welches ist Dein Lieblingsort in Israel?

Da sind einige! Zum Beispiel gibt es in der Umgebung von Jerusalem eine Kreuzritter Ruine. Ein bisschen versteckt gibt es ein Zimmer, bei dem nur noch der Fussboden übrig blieb - ideal um einen Tee zu kochen und die Aussicht auf die Judäischen Berge zu geniessen...

Auf was freust Du Dich am meisten, wenn Corona vorbei ist?

War bei uns mal vorbei, bis es wieder kam... ;-)

Herzlichen Dank Andreas